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Partizipation der Kinder
und Jugendlichen

In einem Gespräch werden Kinder und Jugendliche über ihre Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte informiert, z. B. in Bezug auf Gruppenregeln, die Wahl des Zimmers sowie die Freizeitgestaltung. Auch in den wöchentlichen Gruppenkonferenzen bringen sich die Kinder und Jugendlichen ein.

Sie haben jederzeit die Möglichkeit, sich mit der Leitung des Kinder- und Jugendhilfezentrums sowie den Fachkräften auszutauschen und Beschwerden oder Verbesserungsvorschläge zu formulieren.

Hilfeplanung

Der Aufenthalt im Ankerplatz Norderney wird von allen Beteiligten, begleitet durch die Fachkräfte der Jugendämter und des Kinder- und Jugendhilfezentrums, zur Perspektivklärung für das betreffende Kind/den Jugendlichen genutzt.

Die befristete Maßnahme bietet allen Beteiligten die Möglichkeit der Selbstreflexion und ist sodann Grundlage für eine fachlich gestaltete Planung sich eventuell anschließender Hilfen.


Alltag und Strukturen

Ein strukturierter Tagesablauf bringt nicht nur Ordnung in das Leben der Kinder und Jugendlichen, sondern gibt ihnen vor allem eines: das Gefühl von Sicherheit. Das Gefühl, sich auf etwas verlassen zu können, das Gefühl der Fürsorge. Deshalb werden im Ankerplatz Norderney feste Regeln und Rituale gepflegt und gelebt, die eine Struktur im Alltag der Kinder und Jugendlichen vor Ort und bestenfalls auch später daheim vorgeben.

Dazu gehören:

  • feste gemeinsame Mahlzeiten
  • eine verbindliche Teilnahme an Schulgruppen
  • gemeinsame wie individuelle Freizeitgestaltung
  • ein individuelles Sport-/Entspannungstraining und Aufenthalte im Freien
  • Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten
  • feste Telefonzeiten mit Familie und Freunden

Persönliche Zeit am Smartphone und ein nach Alter gestaffelter, individueller Nachtruheplan sind ebenfalls geregelt.

Zu einem strukturierten Alltag gehört ab einem gewissen Alter die Übernahme von Verantwortung in Form kleinerer lebenspraktischer Aufgaben.


Bewegung und motorische Fähigkeiten

Der Mangel an Bewegung ist für viele Kinder und Jugendliche Alltag. Deshalb ist im Sinne der Förderung des Gesundheitsbewusstseins die Bewegung ein wichtiger Schwerpunkt im Ankerplatz Norderney.

Es ist eine Chance, sich mit dem eigenen Körperbewusstsein, mit anderen Gleichaltrigen sowie mit der Wahrnehmung von Raum und Objekten auseinanderzusetzen.

Dazu finden gezielte sport- und heilpädagogische Gruppen- und Einzelangebote im hauseigenen Gymnastikraum, im Fitnessraum sowie im Schwimmbad statt. 

Gestärkt und gefördert werden sollen im Kinder- und Jugendhilfezentrum vor allem die eigene Körperwahrnehmung und -erfahrung, motorische Fähig- und Fertigkeiten, die Freude an Bewegung, das Selbstbewusstsein sowie das Sozialverhalten.

Ergotherapie

Das Ergotherapie-Angebot im Ankerplatz Norderney umfasst ein vielseitiges Programm:

  • Förderung in der Grob- und Feinmotorik sowie Graphomotorik durch alltagsnahes Feinmotorik- und Koordinationstraining, Graphomotoriktrainingsprogramme sowie gestalterisches Arbeiten.
  • Förderung der Konzentration bei Ablenkbarkeit, geringer Ausdauer, Impulsivität, mangelnder Handlungsplanung, u. a. durch das Marburger Konzentrationstraining.
  • Unterstützung von Handlungen und Handlungsmöglichkeiten des Kindes unter Berücksichtigung von alterstypischen und individuellen Entwicklungsfortschritten.
  • Entwicklungsfördernde Handlungen werden trainiert, um das Leben im Alltag zu erleichtern.

Die Übungen sind alltagsnah und lebenspraktisch orientiert und bieten somit einen zusätzlichen Mehrwert.

Die Nutzung eines Ergotherapie-Angebots trägt maßgeblich zur Erleichterung des Lebens- und Schulalltags der Kinder und Jugendlichen bei, da zusätzlich entwicklungsfördernde Handlungen trainiert werden.


Entspannung

Durch das Kinder- und Jugendhilfezentrum werden ausgiebige Regenerationsphasen für die gesamte Familie ermöglicht.

Gleichzeitig werden auch Strategien zur Stressreduktion und Gesundheitsförderung an die Kinder und Jugendlichen vermittelt.

Dies erfolgt in Form von Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung und Fantasiereisen, die altersadäquat aufgebaut sind.


Bildung

Schule

Während des dreiwöchigen Aufenthalts erhalten alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen der Primar- und Sekundarstufe Stützunterricht. Aufgeteilt in drei Gruppen werden die Kinder und Jugendlichen in den Räumlichkeiten des Ankerplatzes beschult. Lehrkräfte der Kooperativen Gesamtschule Norderney begleiten und unterstützen dabei in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch.  Für ein paralleles Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern der Heimatklassen wird ein Lernstandsbogen mit zu bearbeitenden Themen in der jeweiligen Heimatschule angefordert. Auch die Bearbeitung digitaler Lerninhalte sowie die Nutzung interaktiver Lernsoftware sind möglich.

Bei Defiziten werden Inhalte im Ankerplatz Norderney wiederholt, um einen Anschluss an den Lernstoff sowie das Schreiben von anstehenden Klassenarbeiten im Heimatunterricht zu gewährleisten. Die Teilnahme an diesem begleiteten Lernsetting sowie die von den Kindern und Jugendlichen bearbeiteten Themen werden dokumentiert und im Anschluss an den Aufenthalt der Heimatschule zur Verfügung gestellt. Bei einem längeren Verbleib im Ankerplatz Norderney besteht die Möglichkeit, Kinder in einer ortsansässigen Schule einzuschulen.

Die Kinder und Jugendlichen erhalten durch die geringe Gruppengröße während des Stützunterrichts ein individuelles Lernangebot mit intensiver Betreuung. Gerade schulmüden Schülerinnen und Schülern bietet dies eine Chance, Defizite auszugleichen und verpasste Lerninhalte aufzuholen, um in der Heimatklasse inhaltlich wieder Fuß zu fassen.

Medienpädagogik

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien, dem Internet und Social Media sowie ihr sinnstiftender Einsatz im Alltag soll allen Kindern und Jugendlichen nahegebracht werden.

Deshalb bietet der Ankerplatz Norderney die Möglichkeit, junge Menschen im Hinblick auf Medienpädagogik zu schulen.